Was nicht essen bei Verstopfung?

Diese Lebensmittel wirken schlecht auf den Darm!

Aktualisiert am 19.08.2025
7 Min. Lesezeit

Während ballaststoffreiche Lebensmittel die Darmtätigkeit unterstützen können, gibt es auch Nahrungsmittel, die den Stuhlgang eher erschweren und Beschwerden verstärken. Lesen Sie jetzt, welche Lebensmittel Sie bei Verstopfung besser meiden sollten.

Katharina Wittek
Medizinprodukteberaterin für Darmmanagement
Geprüft von: Maike Meyer | Urotherapeutin / Medizinprodukteberaterin

Einleitung

Chronische Obstipation richtig lindern! Es gibt eine Vielzahl an Lebensmitteln, die wir nicht essen sollten, wenn wir an Verstopfung leiden. Nutellatoast, Burger, Bienenstich und Pommes sind offensichtlich nicht gut für die Verdauung. Sie können eine chronische Obstipation noch verschlimmern. Sind kaum Ballaststoffe, Gemüse und dafür viel Zucker in der Ernährung enthalten, wird es schnell schwierig mit dem Stuhlgang. Daher gilt beim Ausbleiben von Stuhl: Meiden Sie Lebensmittel, die die Beschwerden noch verschlimmern! Welche Ursachen zugrunde liegen und „was nicht essen bei Verstopfung“ – das erfahren Sie hier!

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Zusammenfassung
Das Wichtigste in Kürze
  • Bestimmte Lebensmittel können eine chronische Verstopfung verschlimmern, insbesondere wenn sie wenig Ballaststoffe und viel Zucker enthalten.
  • Meiden Sie Weißmehlprodukte, Süßigkeiten, Fast Food, fettige Wurstwaren und stark verarbeitete Fertigprodukte.
  • Die Kombination aus Zucker und Stärke entzieht dem Verdauungsprozess Flüssigkeit und wirkt dadurch verstopfend.
  • Eine ungenügende Flüssigkeitszufuhr sowie der Konsum von Alkohol und lange gezogenem Schwarztee sollten bei Verstopfung vermieden werden.
  • Ursachen für Darmträgheit sind neben der Ernährung auch Bewegungsmangel, Stress, bestimmte Medikamente oder Vorerkrankungen.

1. „Wir sind, was wir essen“ – Was nicht essen bei Verstopfung? 

Es liegt in unserer Hand, unterstützend auf eine regelmäßige Stuhlentleerung einzuwirken und einer Obstipation vorzubeugen. Unsere Nahrung bildet die Grundbausteine. Sie liefert Energie für unseren Körper, Stoffwechsel, Zellerneuerung, Hormonhaushalt, Gesundheit, Gemütszustand und reguliert damit letztlich auch unsere Verdauung! Die richtigen Gewohnheiten und die besten Lebensmittel stellen einen Grundbaustein dar. Der andere sind die Lebensmittel, die uns lieber nicht in die Tüte kommen. 

Chronische Verstopfung ist bei ihnen ein Thema? Dann gilt: Bestimmte Lebensmittel unbedingt meiden! Als Grundlage unserer Liste & Tipps, die helfen, dienen aktuelle Studien, Fachliteratur und die Expertise unserer Autoren. Die Quellenangaben finden sie unten im Text.  

Diejenigen, die regelmäßig von Verstopfung betroffen sind und bei denen eine Ernährungsumstellung nicht den gewünschten Effekt hat, der kann auch auf einen modernen Einlauf setzen: die transanale Irrigation.   

2. Ursachen, die die Entstehung einer Verstopfung begünstigen

  • Zu viel tierisches Fett
  • Ungenügende Flüssigkeitszufuhr
  • Missbrauch von Abführmitteln
  • Zu viel Stress, emotionale Belastung
  • Bewegungsmangel
  • Kurzzeitige Lebensveränderungen wie Reisen
  • Bettlägerigkeit
  • Wiederholtes unterdrücken des Stuhlreizes – gehemmte Darmmotorik als Folge
  • Einnahme von bestimmten Medikamenten

3. Vorerkrankungen, die Darmträgheit verursachen

  • Kaliummangel
  • Ungleichgewicht im Hormonhaushalt (Schwangerschaft, Schilddrüse)
  • Diabetes mellitus
  • Ungleichgewicht im Phosphat-bzw. Kalziumhaushalt
  • Reizdarmsyndrom
  • Darmkrebs
  • Entzündliche Darmerkrankungen, Störungen am Darmausgang
  • Muskuläre Erkrankungen
  • Endometriose
  • Neurologische Erkrankungen wie bspw. Multiple Sklerose, Morbus Parkinson etc.
  • Querschnittslähmung und andere körperliche Einschränkungen

4. Welche Lebensmittel sollte man bei einer Verstopfung vermeiden?

Weniger Toast, mehr Gemüse!
 
Genauso wie bestimmte Lebensmittel eine Verstopfung lösen können, gibt es diejenigen, die u. U. zu einer Verstopfung führen. Die meisten der jetzt genannten Lebensmittel sind zudem weniger gesund. Von daher ist es auf verschiedenen Ebenen gut, sie weitestgehend in der eigenen Ernährung zu meiden. Besonders die Kombination aus Zucker und Stärke wirken verstopfend, da sie dem Verdauungsprozess Flüssigkeit entzieht.
 
Was nicht essen bei Verstopfung? - Liste der Lebensmittel, die es bei einer Verstopfung zu meiden gilt:

  1. Weißmehlprodukte: Brot, Brötchen, Zwieback, Kekse und vor allem Kuchen aus Auszugsmehl
  2. Süßigkeiten, Kartoffelchips, salzige Knabbereien: Bestehen hauptsächlich aus Salz, Zucker, Fett und Stärke
  3. Fertigprodukte, Fast Food, frittierte Lebensmittel und stark verarbeitete Fertigprodukte: Bestehen hauptsächlich aus Salz, Zucker, Fett und Stärke
  4. Fettige Wurstwaren und Fleisch: Fehlt es an Ballaststoffen. Rotes Fleisch ist wirkt dabei stopfender als weißes Fleisch und Fisch.
  5. Milchprodukte, vor allem fetter Käse und sehr fettige Milchprodukte wie z. B. Sahne, Creme fraiche, Mascarpone etc.: Einerseits zeigen Studien, dass die Reduktion von Milchprodukten die Verdauung verbessert. In einigen Fällen liegt aber auch nur eine Milcheiweiß-Unverträglichkeit zugrunde.      Milch zeigt daher keine Eigenschaften, die Verdauung positiv zu beeinflussen. Bei milchsauren Produkten sieht das schon ganz anders aus.
  6. Weißer Reis: Durch seine Verarbeitung fehlt ihm der vitalstoffreiche Keim und die ballaststoffreichen Randschichten.
  7. Kartoffeln: Wie Reis und Weißmehlprodukte verlangsamen Kartoffeln den Verdauungsprozess, da sie trocken und wasserbindend sind.
  8. UNREIFE Bananen: Unreife Bananen enthalten zu viel unverdauliche Stärke und wirken stopfend. Reife Bananen hingegen enthalten viele Pektine, also Ballaststoffe.
  9. Schokolade und Kakao: Wirken stopfend auf den Darm. Hier sind nicht die Tannine das Thema, sondern der hohe Zuckergehalt.

  10. Äpfel: Apfelmus oder geriebener Apfel wirken stopfend und sind damit nicht geeignet bei chronischer Obstipation.  

  11. Getrocknete Heidelbeeren: Die frischen Heidelbeeren können bei Verstopfung eingesetzt werden. Die getrockneten Heidelbeeren sind bei chronischer Obstipation tabu. Ihr hoher Gerbstoffgehalt wirkt stopfend.

  12. Glutenhaltige Lebensmittel – Zu finden in Brötchen, Brot, Kuchen, Nudeln & Couscous: Der Proteinkomplex kann zu einer Gutenintoleranz führen. Viele Menschen leider aber auch unter einer Weizenunverträglichkeit oder beidem. Beides kann zu Verstopfung, Blähbauch, Durchfall und Müdigkeit führen. Sollten Beschwerden nach dem Verzehr von Gluten auftreten, macht es Sinn, einerseits auf Gluten zu verzichten und andererseits einen Arzt aufzusuchen, um auf Zöliakie oder Glutenintoleranz zu testen. 

  13. Eier: Was nicht essen bei Verstopfung? Dazu zählen überraschenderweise Eier! Insbesondere hart gekochte Eier sind trocken und ballaststoffarm. Ein Ei hilft daher nicht dabei, den Darm in Schwung zu bringen.

  14. Unreife Kakis: Die tropische Frucht ist in unseren Supermärkten recht selten, doch sollte sie beim Verzehr beinahe überreif beziehungsweise leicht matschig sein. Ist sie das nicht, sorgen die Gerbstoffe eine verlangsamte Peristaltik.4

Routine und darüber reden hilft!

Expertenmeinung

Mein ultimativer Tipp: Etabliere eine feste Morgenroutine, die den gastrokolischen Reflex nutzt – ein großes Glas warmes Wasser, frühstücken, 10–15 Minuten Bewegung, und dann täglich zur gleichen Zeit in Ruhe auf die Toilette. Diese simple Abfolge trainiert den Darm oft besser als jede Einzelmaßnahme. Niemand ist alleine mit Problemen bei der Verdauung. Aus meinem beruflichen Alltag kenne ich viele Betroffene, die erleichtert waren, als sie endlich ausgesprochen haben, dass der Gang zur Toilette mehr Leid verursacht und mit starken Schmerzen verbunden ist. Im persönlichen Gespräch analysieren wir gemeinsam, was für eine Lösung in Frage kommt. Viele TAI-Anwenderinnen und Anwender haben ihre Lebensqualität deutlich gesteigert.

Katharina Wittek
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Zwei Personen unterhalten sich bei Kaffee; im Vordergrund unscharfe Person, im Fokus eine lächelnde Frau mit Tasse in heller Umgebung. Zwei Personen unterhalten sich bei Kaffee; im Vordergrund unscharfe Person, im Fokus eine lächelnde Frau mit Tasse in heller Umgebung.

5. Was nicht trinken bei Verstopfung

Was nicht essen bei Verstopfung? Das ist bereits geklärt. Nun zum Trinken!

Allgemeiner Flüssigkeitsentzug führt zu Verstopfung
Gerade die Kombination aus ballaststoffreichem Essen und wenig Wasser bzw. Flüssigkeit kann eine Verstopfung zur Folge haben. Ballaststoffe benötigen Flüssigkeit, um zu quellen. Kommen dann noch bestimmte Medikamente dazu oder salzreiche Kost, führt dies noch weiter zu einem festen Stuhl. Wichtig ist daher: Trinken, trinken, trinken. Und zwar das Richtige!  
 
Schwarztee, der länger als drei Minuten gezogen hat
Schwarztee wirkt stopfend, wenn er länger als drei Minuten gezogen hat. Das Teein verliert seine Wirkung und damit hat der Tee auch keine positive Wirkung mehr auf die Peristaltik.  
 

Frau im cremefarbenen Strickpullover blickt nachdenklich aus einem hellen Fenster und berührt die Scheibe. Frau im cremefarbenen Strickpullover blickt nachdenklich aus einem hellen Fenster und berührt die Scheibe.

Alkohol wirkt dehydrierend
Der Körper trocknet durch Alkoholkonsum aus und mit ihm auch der Darm und Stuhl. Zudem belastet Alkohol Darmflora und Darmschleimhaut. Wenn Alkohol getrunken wird, sollte daher zumindest dieselbe Menge an Wasser getrunken werden - das kann helfen. Besser ist es aber, darauf zu verzichten oder den Konsum einzuschränken.
 
Kräutertees mit entwässernder Wirkung
Wer auf Tees zur Entwässerung setzt, kann Schwierigkeiten im Verdauungstrakt bekommen. Die entwässernden Wirkstoffe dehydrieren und führen zu einer Verstopfung im Darm. Vor allem, wenn nicht ausreichend - insbesondere Wasser - getrunken wird.

6. TAI – Der moderne Einlauf als Linderung bei Verstopfung 

Ein Einlauf hat sich bereits seit vielen Jahren als Hausmittel bewährt bei Verstopfung. Die moderne Medizin hat hierfür ein Hilfsmittel entwickelt, bei einer chronischen Obstipation Linderung zu verschaffen. Zu diesen neuen, modernen medizinischen Hilfsmitteln zählt auch die transanale Irrigation, kurz TAI. TAI hilft Betroffenen dabei, wirkstofffrei einen regelmäßigen Stuhlgang zu etablieren, egal ob Stuhlinkontinenz oder Verstopfung.

7. Fazit – Was nicht essen bei Verstopfung

  • Bei Verstopfung gilt: Bestimmte Lebensmittel sind unbedingt zu meiden. 

  • Zu den Lebensmitteln, die vermieden werden sollten, zählen überwiegend ungesunde Fertigprodukte, Fast Food, fettige Wurstwaren und Fleisch sowie süße und stärkehaltige Lebensmittel wie Kuchen, Kekse, grüne Bananen oder Chips

  • Die Ursachen für Verstopfung variieren stark. Sie sind körperlich wie auch psychisch bedingt. 

  • Eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung können dazu beitragen, Verstopfung zu lindern. 

  • Falls eine Ernährungsumstellung nicht ausreicht, ist der moderner Einlauf (TAI) eine nebenwirkungsfreie Lösung

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Quellenangaben

Dietary fibre intakes and reduction in functional constipation rates among Canadian adults: a cost-of-illness analysis, in: Food & Nutrition Research 59, 2015 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4677277/pdf/FNR-59-28646.pdf
Association of high dietary saturated fat intake and uncontrolled diabetes with constipation: evidence from the National Health and Nutrition Examination Survey, in: Neurogastroenterol Motil. Oktober 2015, Seite 1389-97 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4584183/
Chronic Constipation and Food Hypersensitivity – an Intriguing relationship, in: Alimentary Pharmacology & Therapeutics Volume 24, Issue 09 Nov 2006, Seite 1269-1402. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1111/j.1365-2036.2006.03125.x